Fenix BC25R Expert Review von Koen van der Jagt
Das Produktsortiment von Fenix beinhaltet neben einem breiten Sortiment an Taschenlampen, Stirnlampen und Campinlampen auch eine gute Auswahl an Fahrradlampen. Kürzlich wurden die Fahrradlampen um zwei neue Modelle erweitert, darunter das erste rote Rücklicht, die RC05. Der Fahrradlampe mit der Typenbezeichnung BC25R ist ab sofort das Einstiegsmodell in die Serie.
Wie gut ist diese „preiswerte Fahrradlampe“ und was sind seine Besonderheiten und Merkmale? Ich werde euch das in diesem Test anhand einer kurzen Einführung erläutern und dann die Lampe unter die Lupe nehmen. Nachdem wir uns die Optionen angesehen haben, schwingen wir uns auf unsere Räder, um zu sehen, wie viel Licht aus dieser kompakten Fahrradlampe kommt. Wie die meisten Fenix-Lampen hat auch die BC25R ein einzigartiges Feature an Bord, das ich unbedingt hervorheben möchte. Dazu gibt es das nötige Bildmaterial, denn das sagt heutzutage meist mehr aus als tausend Worte. Lassen wir uns beginnen!
Unboxing
Die BC25R ist in einem glänzenden „Hartschalengehäuse“ in den bekannten Farben verpackt, die Fenix seit einiger Zeit verwendet. Die meisten Angaben und Besonderheiten sind direkt auf die Verpackung gedruckt, so dass Du eine Bedienungsanleitung eigentlich gar nicht mehr benötigst. Ein Pluspunkt dieser Verpackung ist, dass sie nicht so schnell reißt wie beispielsweise eine Pappschachtel, so dass man die Lampe bei Bedarf wieder gut darin verstauen kann, wenn sie längere Zeit nicht benutzt wird. Die Lampe mit Halterung sitzt ordentlich in die Kunststoffhalterung, aber das Zubehör und die Begleitpapiere „wandern“ lose durch die Verpackung. Da die Lampe aus einem Stück besteht, fehlen Ersatzteile; lediglich das notwendige Ladekabel und einige Befestigungsgummis sind enthalten. Außerdem enthalten sind eine mehrsprachige Anleitung und eine Garantiekarte. Kein Überschuss, sondern genau das, was wir brauchen.
Spezifikationen
Auf der Verpackung und in der Gebrauchsanweisung stehen die technischen Daten der BC25R. Licht Lichtstärken und die Leuchtdauer sind hier ebenfalls zu finden. Ich spare mir die Erläuterungen an dieser Stelle und verweise auf die Seite von Knivesandtools, wo alles angegeben ist. Später gehe ich noch mehr auf die Möglichkeiten und Optionen ein!
Erste Eindrücke / Details
Die BC25R ist eine längliche, recht schmale Lampe, die sich nicht zu schwer anfühlt. Er ähnelt ein wenig seinem größeren Bruder, dem BC35R, obwohl mir, ehrlich gesagt, das Design seines anderen, etwas „runderen“ Bruders, des BC21R, besser gefällt. Die Lampe besteht sowohl aus Metall als auch aus Kunststoff, auch wenn dies nicht sofort erkennbar ist. Dafür ist die Konstruktion der BC25R einfach zu gut. Die Lampe ist "sauber" zusammengebaut, wir sehen keine Übergänge, scharfe Kanten oder Mängel in der Verarbeitung. Der Vorteil von Lampen, die aus einem Stück gefertigt sind, besteht darin, dass die Komponenten nicht jedes Mal auf- und zugeschraubt werden müssen und die Wasserdichtigkeit besser gewährleistet werden kann. Der Nachteil ist, dass Du den Akku nicht austauschen kannst. Wir finden auch bei dieser Lampe die bekannten Fenix-Farben: schwarz und mattgrau. Ein bisschen nüchtern, aber sonst ist es in Ordnung. Die Lampe ist sauber bedruckt (auf den Kunststoffteilen) und graviert (auf dem Metalldeckel). Auffallend sind Riffelung auf der Rückseite, die für eine gute Wärmeableitung sorgen. Besonders bei der höchsten Einstellung von 600 Lumen braucht die Lampe eine gute Wärmeabfuhr; ein zusätzlicher Vorteil einer Fahrradlampe ist, dass der Fahrtwind aktiv zur Kühlung beiträgt. Die Einschalttaste aus Kunststoff sitzt etwa in der Mitte und hat einen deutlichen Druckpunkt. Unterhalb der Taste befinden sich vier kleine blaue Lichter, die den Batteriestatus anzeigen. An der Unterseite der Lampe befindet sich eine Art „Schiene“, eine erhöhte Kante, die dazu dient, die Lampe schnell und effizient auf die Fahrradhalterung zu schieben. An der Vorderseite befindet sich der Micro-USB-Anschluss, der zum Aufladen der BC25R verwendet wird. Die Lampe kann nicht auf dem Rücken stehen und kann daher nicht als „Kerze“ verwendet werden. Das ist auch kein wirklicher Vorteil für ein Fahrradlicht. Der Lampenkopf der BC25R ist das auffälligste Merkmal des Designs. Zu sehen ist eine viereckige Linse mit abgerundeten Ecken an der Unterseite, und dahinter spezielle Reflektoren mit vielen "Spiegeln" und verschiedenen Strukturen. Darüber wurde bei der Konzeption intensiv nachgedacht und die Idee gründlich getestet. Der Reflektor hat die Aufgabe, den Lichtstrahl so zu bündeln, dass Du einen möglichst großen Bereich ausleuchten kannst, aber gleichzeitig vermeidesr, den Gegenverkehr zu blenden. Wie sich das in der Praxis bewährt, werden wir später in diesem Test sehen! Die XP-G3 LED (in neutralweißer Ausführung) sitzt sauber in der Mitte des Reflektors. So sollte es auch sein; eine nicht richtig zentrierte Lichtquelle kann das Lichtprofil stark beeinflussen. Die mitgelieferte Befestigungsklemme sieht ebenfalls solide aus; es handelt sich übrigens um ein aktualisiertes Design, auf das ich zurückkommen werde, wenn ich die Funktionsweise der Lampe bespreche. Alles in allem ist die Verarbeitungsqualität in Ordnung: Selbst nach einem (leider) bösen Sturz, bei dem die BC25R etwas beschädigt wurde, hat sich die Lampe nicht verzogen und ich hatte nur einen „optischen Schaden“. Um die Geschichte zu untermauern und/oder zu verdeutlichen, findest Du nachstehend einige Bilder, die die BC25R und ihre Details und Eigenheiten zeigen!
Bedienung / Möglichkeiten
Generell sind Fenix-Produkte in der Bedienung einfach zu ergründen, oder anders ausgedrückt: Man kommt auch ohne Bedienungsanleitung weit. Dies gilt auch für die BC25R. Zunächst einmal muss die Lampe aufgeladen werden, und die Art und Weise, wie dies geschieht, spricht für sich selbst. Unter dem Kopf befindet sich der Anschluss, das Kabel ist im Lieferumfang enthalten und als Ladegerät können Sie ein Handy-Ladegerät oder Ihre Powerbank verwenden. Die Anzahl der Ampere ist nicht so wichtig, die meisten Ladegeräte haben 1A bis 2A und das ist in Ordnung. Während des Ladevorgangs zeigen die blauen Kontrollleuchten unter dem Schalter an, wie weit der Ladevorgang fortgeschritten ist; wenn alle LEDs durchgehend leuchten, ist die Lampe vollständig geladen. Das Aufladen dauert bis zu 2,5 Stunden, aber dann muss der Akku vollständig entladen werden. Während des Gebrauchs leuchten die Anzeigen auf, so dass Du leicht erkennen kannst, wie viel Energie noch im Akku vorhanden ist. Wenn der Akku zur Neige geht, blinkt die Anzeige, damit Du gewarnt wirst. Im Gegensatz zu billigen Lampen leuchtet die BC25R so lange mit gleicher Stärke, bis der Akku leer ist. Aber dann geht es auch gleich los... Ein praktischer Tipp: Nimm eine Powerbank mit, um auf Nummer sicher zu gehen! Du kannst die Lampe auch einschalten, während Du sie über die Powerbank auflädst. Nebenbei bemerkt, ist dies nur im niedrigsten Leuchtmodus möglich; aber immerhin ist man gerettet und kann so im Dunkeln sicher weiterradeln.
Das Anbringen der Leuchte am Lenker ist im Handumdrehen erledigt. Nimm die Sperre aus der Verriegelung, klemm sie um den Lenker, setz die Sperre wieder ein und ziehen die Schraube fest, bis der Halter fest sitzt. Funktioniert sehr gut und schnell. Fenix liefert Gummipads in verschiedenen Stärken mit, da die Rohrgröße Deines Lenkers stark variieren kann. Du kannst diese Gummis an der Innenseite der Klemme befestigen, aber sie bleiben nicht immer an ihrem Platz. Pass also auf, dass Du sie nicht verlierst. Da viele Fahrradlenker recht rutschig sind, lege ich manchmal ein Stück zusätzliches Klebeband unter die Halterung, um zu verhindern, dass sie bei extremen Stößen etwas aus der Position gerät. Schiebe dann die Lampe auf die Schiene, und zwar von vorne nach hinten (d. h. gegenüber dem Griff), bis Du ein Klicken hörst und die Lampe fest sitzt. Um sie wieder zu lösen, musst Du die Verriegelung/den Griff drücken und die Leuchte nach vorne schieben. Die Lampe und halterung montierst und demontierst Du damit in Sekundenschnelle. Du kannst die Position der Lampe anpassen, indem Du sie beispielsweise auf eine einige Meter entfernte Wand richtest. So kannst Du gut erkennen, dass der Lichtstrahl nicht zu hoch sitzt. Wenn Du also die Lampe als Taschenlampe verwenden willst (eine praktische Option!), kannst Du den Clip drananlassen.
Die Lampe schaltest Du ein und aus, indem Du den Schalter eine Sekunde gedrückt hältst. Danach kannst Du mit dem Schalter durch die einzelnen Lichtmodi schalten, die Reihen folge is LOW > MIDDLE > HIGH > TURBO. Die Lampe merkt den zuletzt eingestellten Lichtmodus. Beim Einschalten leuchten die Anzeigen unter der Taste gleichzeitig auf, so dass Du sofort und kontinuierlich sehen kannst, wie es um die Batteriespannung bestellt ist. Der niedrigste Modus beginnt mit 50 Lumen, was ich bereits sehr hell finde. Besonders im Stadtverkehr kann dies als störend empfunden werden, und eine niedrigere Einstellung verbraucht auch weniger Energie. Die höheren Lichtmodi werden vor allem außerhalb geschlossener Ortschaften verwendet; der Turbo kann sich auch als nützlich erweisen, wenn man z. B. mit einem Mountainbike im Gelände unterwegs ist oder eine hohe Geschwindigkeit hat. Es gibt noch einen weiteren Blinkmodus, der allerdings in nicht in jedem Land erlaubt ist. Diesen aktivierst Du durch einen Doppelklick. Vielleicht kannst Du sie als Markierung bei einer Panne oder als Signalfunktion verwenden, wenn Du die BC25R als Taschenlampe einsetzt. Alles in allem funktionieren die Bedienelemente gut, die Power-Taste hat einen klaren Druckpunkt und ist auch beim Radfahren gut zu finden. Das liegt unter anderem an den blauen Lichtern, die immer aufleuchten, wenn die Lampe eingeschaltet wird.
Vergleich mit anderen Lampen
Um eine Vorstellung von den Abmessungen der Lampe zu bekommen, siehst Du unten einen Vergleich mit zwei Lampen desselben Herstellers: die Fenix BC21R Fahrradlampe und die taktische Taschenlampe UC35 V2.0. In Bezug auf das Gewicht ist das BC25R eindeutig das leichteste unter den Modellen. Wir werden beide Fahrradlampen später in diesem Bericht wiedersehen, wenn wir die Leistung testen.
Lichtbild / Lichtfarbe
Die Form des Lampenkopfs ist im Lichtbild deutlich erkennbar. Im Gegensatz zu den meisten (Fahrrad-)Lampen siehst Du eine definierte horizontale Linie am oberen Rand des Profils und praktisch nichts darüber. Gut gelöst von Fenix. Der Hotspot ist kegelförmig und bietet in etwa 15 bis 20 Metern Entfernung reichlich Licht. Außerdem ist der Lichtkegel breit und gibt eine breite Fahrspur frei, vor allem direkt vor dem Fahrrad, so dass Du von nichts überrascht werden kannst. Wenn Du in der Mitte einer Straße fährst, erstreckt sich der Radius über die gesamte Breite Deines Weges. Wenn man die Lampe an einer Wand ausprobiert, sieht das Ganze etwas merkwürdig aus: Das Profil hat mehrere Streifen und klar definierte Übergänge. Draußen, in der Praxis, scheint all das zu verschwinden und wir sehen nur, wie diese Lampe deinen Weg erhellt! Nachfolgend findest Du die Beispiele anhand von Fotos! Die Lichtfarbe ist eher gelblich. Du kannst dies deutlich sehen, wenn wir die BC25R und die BC21R vergleichen. Der Farbton ist viel weniger einheitlich als bei der BC21R, man sieht deutlich, wie sich Gelb und Weiß im Lichtprofil vermischen. Der Vorteil dieser warmen Farbe ist, dass es weniger blendet: sowohl für Dich selber als auch für alle Dir entgegenkommenden Personen. Ich persönlich fand es angenehm, vor allem zwischen all den kalt-weißen, blendenden Lichtern der durchschnittlichen (elektrischen) Fahrräder dieser Tage.
Beamshots
Zeit für praktische Beispiele! Wir beginnen mit dem Fahrrad im Inneren, wobei die Lampe auf eine weiße Wand gerichtet ist. Der Abstand zur Wand beträgt etwa 1 Meter. Unten siehst Du die vier Lichtmodi der BC25R: Bei der niedrigsten Einstellung tendiert die Farbe in Richtung Gelb, während die höheren Einstellungen mehr Weiß hinzufügen. Auch die typische dreieckige Form ist deutlich erkennbar.
Das Wichtigste ist jedoch, das wir wissen wie das Licht draußen aussieht. Der erste Ort, an den wir fahren ist der Weg unterhalb eines Deichs mit größeren Bäumen am Wegesrand. So können wir auf einen Blick sehen, wie sich die BC25R in Bezug auf Reichweite und Farbwiedergabe schlägt. Unten siehst Du die vier Leuchtmodi, wenn die Lampe an einem Fahrradlenker montiert ist. Du kannst erkennen, dass die Intensität um das Rad herum und in einer schmalen Fahrspur am höchsten ist; auch die Straßenränder sind ausreichend beleuchtet.
Zum Vergleich siehst Du auf dem nachfolgenden Bild die Fenix BC21R aus derselben Position. Du siehst ganz deutlich den Unterschied der Leuchtfarbe, außerdem hat die BC21R einen etwas gleichmäßigeren Lichtkegel und eine etwas größere Reichweite. Aber beachte die Baumstämme: Die BC25R beleuchtet nur einen Teil der Stämme, während die BC21R auch die Äste teilweise beleuchtet. Dies zeigt, dass die BC25R auf den Gegenverkehr weniger störend wirken wird.
Ich komme zurück auf die andere Option der BC25R: als Taschenlampe. Wie Du unten sehen kannst, steht Dir mit dieser Lampe ein breiter Lichtkegel bei geringerem Abstand zur Verfügung. Gut für viele alltägliche Situationen, aber nicht so ein Suchscheinwerfer. Während dieser Tour gab es etwas Schnee, was es mir auch ermöglichte, die helle Farbe gleich zu zeigen.
Fazit
Die BC25R ist trotz ihres deutlich niedrigeren Preises eine vollwertige und gute Wahl für ein Fahrradlicht. Sie sitzt gut und fest zusammen und lässt sich leicht aufladen; auch die Bedienelemente sprechen für sich. In der mittleren Einstellung hält sie problemlos mehrere Stunden durch; für große Reisen kannst Du jederzeit eine Notstromversorgung an Deinem Lenker befestigen: Während des Aufladens kannst Du die Lampe wie gewohnt weiter benutzen. Zu den Stärken gehören das Lichtprofil (das blendfrei ist und einen großen Bereich abdeckt) und die Fähigkeit, als Taschenlampe verwendet zu werden. Auch die (De-)Montage ist ein Kinderspiel. Ich persönlich würde mir bei der BC25R einen noch niedrigeren Lichtmodus wünschen: Gerade im Stadtverkehr ist man auch mit etwa 10 bis 25 Lumen gut sichtbar und gleichzeitig weniger störend für andere Verkehrsteilnehmer. Ansonsten einfach eine gute Wahl für den täglichen Gebrauch: Mit der BC25R hat man mehr als genug Licht auf dem Rad und auch eine gute Taschenlampe zur Verfügung.
Koen van der Jagt
Bereits als kleines Kind zeigte Koen van der Jagt ein großes Interesse an Lampen, Drähten und Batterien. Als Kind interessiert er sich vor allem für Fahrradlampen und andere Elektronik. Die Krypton- und Halogenlampen wurden in den letzten Jahren durch LEDs ersetzt. Sei ein paar Jahren richtet er sein Interesse auch auf hochwertihe Markenprodukte. Seine ersten Taschenlampen-Marken waren Led Lenser und Fenix. Daneben hat er eine Leidenschaft für Fotografie und ist er ein begeisterter Hobby-Fotograf. Neben Fotos von der Natur und imposanten Wetteraufnahmen zeigt Koen auch gerne Bilder von dem, was eine Taschenlampe kann und wie das Lichtbild in Dunkelheit fällt. Die Rezensionen, die Koen schreibt, können oft in Foren wie candlepowerforums.com und taschenlampen-forum.de gelesen werden. Koen besitzt mittlerweile Taschenlampen in fast jeder Kategorie: von kleinen und handlichen Lampen, bis hin zu leistungsstarken Scheinwerfern.